Der Bar Convent Berlin (BCB) ist die wichtigste Branchenveranstaltung der Barszene. Dass eine Messe, auf der sich tausende Menschen auf engem Raum versammeln, auch im Oktober in dieser Weise nicht stattfinden wird, war abzusehen. Abgesagt wird der BCB deswegen jedoch nicht: Er geht stattdessen mit dem Übergangskonzept „Pouring digital“ neue Wege.
Bis zum Oktober mag es noch lange hin sein, allerdings ist es auch nicht lange genug: Vom 12. bis 14. Oktober 2020 hätte das jährlich herbeigesehnte Bartender’s Christmas, der Bar Convent Berlin (BCB), über die Bühne gehen sollen. Noch dazu nach seinem Umzug von der Station Berlin auf das Messegelände erstmals an einem neueren, größeren Veranstaltungsort.
Bar Convent Berlin 2020: „Pouring Digital“ statt Absage
Die Corona-Pandemie macht aber nun auch der führenden Branchenveranstaltung der Bar-Szene einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der Vorgaben der Behörden kann der Bar Convent Berlin nicht in der geplanten Konzeption stattfinden.
Aber wie die Barszene selbst, zeigt auch ihre führende Messe Kreativität und Widerstandsfähigkeit angesichts der für die Gastronomie verheerenden Lage. Unter dem Titel „Pouring Digital“ arbeitet das BCB Team an einem alternativen Konzept. Dieses steht noch nicht hundertprozentig fest, soll aber eine Kombination aus Live- und digitalen Events sein. „Wenn unsere Aussteller und Besucher nicht zu uns kommen können, dann müssen wir zu ihnen kommen“, beschreibt BCB Director Petra Lassahn die Motivation hinter dem Übergangskonzept für das Jahr 2020.
Trotz digitaler Ausrichtung: auch Bars sollen einbezogen werden
Wie das Format „Pouring Digital“ nun genau aussehen wird, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten natürlich noch genauer herauskristallisieren. Ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest, das neue Format soll aber im gewohnten Monat Oktober stattfinden. Auch Details zum Ticketing werden noch bekannt gegeben.
„Viele hat die Krise finanziell getroffen und wir möchten dies in unseren Planungen berücksichtigen. Aktuell sind verschiedene Ticketing-Konzepte für die Digital- und Live-Events in der Planung. Unser oberstes Ziel ist es, möglichst allen eine Teilnahme zu ermöglichen und so die weltweite Gemeinschaft, trotz aller Einschränkungen, zusammen zu holen“, so Petra Lassahn weiter. „Die Gesundheit aller Beteiligten hat oberste Priorität, daher wird es sicherlich ein Ticketing- bzw. Registrierungskonzept geben, um die Teilnehmeranzahl genau bestimmen zu können.“
Online-Angebote werden – wie der Name schon sagt – die größte Rolle spielen, aber auch die Bars als Herzstück der Messe und alternative Locations sollen mit einbezogen werden. Und mit Damien Guichard, Bar-Manager des Truffle Pig, hat man erst vor wenigen Wochen einen umtriebigen, bestens vernetzten Brand-Ambassador für den BCB vorgestellt.
„Wir wissen ja, wie aktiv und kreativ die Branche ist und werden viele Best Practices zeigen. Und auch Trends und Neuheiten werden eine große Rolle spielen. Dementsprechend werden wir das Programm gestalten und sobald wie möglich konkrete Referenten nennen“, erklärt die BCB-Chefin weiter.
BCB 2021 „zurück“ auf das Messegelände
Eines ist klar: Eine Dauerlösung soll „Pouring Digital“ nicht sein. 2021 will man dorthin „zurück“, wo man eigentlich in diesem Jahr eben das erste Mal hätte sein sollen, auf das Messegelände Berlin. Dann wird vom 11. bis 13. Oktober 2021 das eigentlich geplante, neue Konzept „City Life Spirits“ Premiere feiern.
Es wäre aber auch nicht verwunderlich, dass bestimmte Programmpunkte und Formate von „Pouring Digital“ dann auch zumindest teilweise weiter Bestand des BCBs bleiben. Immerhin erkennen ja auch bereits viele Bars in diesen Tagen, dass einige der Notlösungen, die sie im Laufe der Corona-Schließungen ergriffen haben, gekommen sind, um zu bleiben, man denke beispielsweise an Lieferdienste oder Bottled Cocktails.
Wir bei MIXOLOGY werden die Entwicklungen rund um den Bar Convent Berlin und „Pouring Digital“ natürlich weiter verfolgen und dokumentieren.