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Canchánchara: Hoffnung auf einen neuen Sommerdrink

Caipirinha und Mojito bestimmen seit Jahren das Sommergeschäft und auch wenn beides tolle Drinks sein können, wenn richtig zubereitet, qualmen manchem Barkollegen am Wochenende die Ohren, wenn die Bestellungen einfach nicht nachlassen wollen. Der Canchánchara fristet seit langen Zeiten ein Schattendasein. Hier soll der Versuch unternommen werden ihn aus dem Dunkel zu zerren und dem Sommer ein neues Gesicht zu geben.

Ein Name wie ein Lied. Vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig für den deutschen Zungenschlag, aber spätestens nach dem ersten Canchánchara sollte die Aussprache sitzen.

Eine exakte Entstehungsgeschichte oder gar einen Namen, den man diesem Drink zuschreiben möchte, ist unmöglich. Der Canchánchara hat sich über Jahre entwickelt und dürfte in seiner frühesten Version ein Getränk gewesen sein, mit dem die Feldarbeiter auf karibischen Zuckerrohrplantagen ihr mühsames Tagwerk erträglicher machten. Ein einfacher Mix aus den Zutaten, die ohnehin vorhanden waren. Wobei die alkoholhaltige Zutat in den Anfangstagen mit unserem heutigen Rum nicht mehr sehr viel gemeinsam haben dürfte.

Ergänzt wurde der Rum oder das Aguardiente durch die typischen Sour-Komponenten Säure aus einer Zitrusfrucht, vornehmlich der Limette und verfügbarerer Zuckerquelle. Ob dies nun wirklich Honig, oder die überall vorhandene Melasse war, ist ein streitbarer Punkt. Am Ende des Tages wird es dem Plantagenarbeiter egal gewesen sein, ob sein Canchánchara mit Honig oder Melasse zubereitet war.

Vom Arbeiterdrink zum Anzugträger

Auch der erfrischende Faktor war ein anderer. Eis ist eine recht neue Erscheinung auf karibischen Inseln. Selbstverständlich wurden die Zutaten früher einfach nur vermixt und eventuell mit einem Schuss Wasser versetzt, um die Mischung etwas sanfter und leichter trinkbar zu machen. Gern wurde dieser Mix auch in Flaschen vorbereitet und diente als kurze Erfrischung zwischendrin.

Gott sei Dank dürfen wir diese Abart eines Sour heut gekühlt und auf Eis trinken und können uns glücklich schätzen aus einer Unmenge an passenden Rums auswählen zu können. Ursprünglich wird dieser Cocktail Kuba zugeordnet und mit kubanischem Rum empfohlen, ist einer Variation gegenüber aber sehr aufgeschlossen. Fast jeder aromatische Rum oder auch ein Rhum Agricole bilden eine hervorragende Basis für diesen Drink.

Die würzige Süße des Honigs unterstreicht nämlich die feinen Noten verschiedener Rumsorten ganz hervorragend. Es ist ein wenig, als würde man einem Rum einen Anzug anziehen. Der Anzug lässt jeden gut aussehen und bei manchen macht er aus dem Stadtstreicher einen Gentleman.

Ein hervorragender Sommerdrink, der sich auf jeder Barkarte gut sehen lassen kann. Noch dazu umkompliziert in Zubereitung und Service und durch die Variation des Rum ein immer wieder neues Erlebnis.

 

Canchánchara (adaptiert aus Cocktailian 2 – Rum & Cachaça)

6 cl Rum (oder Aguardiente)

3 BL Honig (oder zur Vereinfachung 2cl Runny Honey)

2,5cl Limettensaft

Glas: Tumbler

Garnitur: keine

Zubereitung: Alle Zutaten im Tumbler verrühren, bis sich der Honig aufgelöst hat. Eiswürfel hinzugeben und unterrühren.

 


 

Rauchiger Whisky, viel Chartreuse, wenig Schnickschnack. Der Laphroaig Project trifft voll ins Schwarze. Der Cocktail von Owen Westman liest sich wie die Wunschliste eines Bartenders und schmeckt wie eine Mannschaft von Rugby-Spielern, die den Schwanensee aufführen.

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