Der Shipwreck Cocktail ist ein Signature Drink von Linda Le-Kettl aus dem Kawenzmann in Bamberg. Und da das Kawenzmann eine Tiki-Bar ist, ist auch der Shipwreck in Tiki-Cocktail – allerdings einer mit einem modernen Ansatz, da er als Milk Punch produziert wird. „Als Basis-Spirituose benutze ich wiederum zwei verschiedene infused Rums, beide auf Basis von Bacardi Añejo Cuatro.
Neben dem Mai Tai (die größte Tiki-Streitfrage überhaupt) dürfte der Fog Cutter der mit Abstand bekannteste Drink des Tiki-Unternehmers Victor Bergeron alias Trader Vic sein. Auch hier sind es Name und Zusammensetzung, die auch für den Siegeszug verantwortlich sein dürften.
Der Mai Tai ist der vermutlich bekannteste Tiki-Drink. Dementsprechend beanspruchen auch die beiden bekanntesten Tiki-Protagonisten, Victor Bergeron und Donn Beach, seine Erfindung für sich.
Es war William J. Tarling, der den Lion’s Tail Cocktail erstmals in seinem Café Royal Cocktail Book veröffentlichte. Darin schreibt er den Drink einer Person namens L.A. Clarke zu. Das Buch erschien erstmals im Jahre 1937 in London, der Drink hingegen entstand vermutlich schon etwas früher, denn so kurz nach der Prohibition war Bourbon schwer zu bekommen.
Der „Okinawa Mon Amour“ ist ein japanisch angehauchter Tiki-Drink. „In Wien sind die Winter sind meist grau, da packt viele schon mal die Sehnsucht nach der Ferne“, so Filip Strotmann aus der Miranda Bar. Benannt ist der Drink nach Song, in dem eben dieses Fernweh besungen wird. Auch wenn viele der Ausdruck „japanisches Tiki“ zum Schmunzeln bringe, überzeugt der Drink vor allem im Glas.
Der „Feuchtgebiet“ ist eine Adaption des Swimming Pool, in den 1970er Jahren von Charles Schumann erfunden und vor allem in den 1990-er Jahren zur Bekanntheit aufgestiegen. „Wir wollten Drinks der 1990er Jahre neu interpretieren, um den Gästen hier auf dem Land Bekanntes neu erlebbar zu machen“, so Michael Meyer von der Einraum Bar in Worms.
Dem echten Hurricane wird heutzutage sehr oft Leid angetan, indem man einfach alles mögliche Natürliche oder Synthetische in ihn hinein panscht. Dabei ist die Urform, die man einst in New Orleans servierte, nichts als ein Rum Sour in Turnierstärke, bei dem der schlichte Zuckersirup durch solchen aus Passionsfrucht ersetzt wird.
Ein gewohnt minimalistischer Geniestreich von Gonçalo de Sousa Monteiro, einem der einflussreichsten deutschen Bartender der letzten zwei Jahrzehnte. Der Inhaber der beiden Berliner Bars Buck & Breck und Bean steht für einen prägnanten, spirituosenbetonten Cocktail-Stil. So auch im Ranglum, der im wesentlichen wie ein gewürzter Rum Sour funktioniert.
Einige Jahrzehnte, bevor die Welt den Begriff „Tiki“ kannte, schreibt Carl August Seutter bereits einen Cocktail in sein wegweisendes Buch »Der Mixologist«, der sich beinahe wie ein prototypischer Tiki-Drink liest. Sein Fedora Punch vereint Rum mit anderen gereiften Spirituosen und viel Frucht – in Form von frischem Saft, Likör und Sirup.
Der Jungle Bird Cocktail nimmt eine Sonderstellung im Bereich der Tiki-Cocktails ein. Das liegt vor allem an der Verwendung von Campari, das in Tiki-Cocktails alles andere als üblich war. Entstanden ist der Jungle Bird vermutlich um das 1978 in einem Hotel in Kuala Lumpur und somit in den Ausläufern der ersten Tiki-Welle.
Die Kombination aus Rum, Kaffee und Frucht ist im Tiki-Kosmos ein weit verbreiteter Selbstläufer. Jeff Berrys Cocktail namens Mr. Bali Hai inszeniert auf diese Weise die Komplexität zweier Rums und die trockene Süße frischer Ananas.
Ein spannender, moderner Tiki-Drink ist Moritz Horton aus dem Frau Dietrich in Linz mit dem Acapulco Pearl Diver gelungen.
Der Black Pearl ist ein moderner Tiki-Drink von Christian Schuster aus dem Planter's Club in Wien.