Compass Box Chez Lion

Der Compass Box Chez Lion ist ein Scotch Blend, der in Kooperation von Compass Box mit Joerg Meyer entstanden und auf rund 1.700 Flaschen limitiert ist. Wir haben ihn getestet.

Barbetreiber, die ihren eigenen Whiskey haben, scheinen ein Trend zu werden. Klaus St. Rainer aus der Goldenen Bar in München hat bereits zwei Abfüllungen veröffentlicht, und nun zieht der Betreiber des Le Lion in Hamburg, Joerg Meyer, mit einem eigenen Blend nach. Er blendet den Whiskey natürlich nicht selbst – das macht der Profi James Saxon bei Compass Box –, aber Meyer liefert die Idee und vor allem den gewünschten Einsatz seines Whiskeys. „Ein Whiskey, mit dem man die Klassiker der Barkultur auch zu Hause mixen kann.“ So weit zumindest die Idee auf dem Etikett. Ein Old Fashioned soll hervorragend funktionieren. Was vor Jahren noch eher zu einem Aufschrei geführt hätte, wenn die einen Puristen das Mixen von Scotch verteufeln, während die anderen Puristen alles ablehnen, was nicht mit amerikanischem Whisky gerührt oder geschüttelt wurde, ist die Sicht auf die Dinge heute doch deutlich entspannter. Die Basis bestimmt die Richtung, und erlaubt ist, was gefällt.

Die Rückseite des Etiketts schlüsselt den Inhalt noch einmal auf die ursprünglichen Fässer, aus denen geblendet wurde, und deren inhaltlichen Stil auf. Ansonsten ziert ein Löwe mit Shaker das Etikett auf der klaren Flasche – und der bronzefarbene Inhalt wirkt auf jeden Fall schon mal vielversprechend. Goldgelb mit leichtem Rotstich liegt der Löwe im Glas. Wer Witterung aufnimmt, erkennt eine leichte Würze, viel dunkle Frucht und angenehme Noten von Tannin. Mit ein wenig Luft entwickeln sich Leder, eine leichte Süße und ein Aroma, das leicht an Butterkekse erinnert. Ganz schön vielschichtig vor dem ersten Schluck. Die 46 % Vol. verstecken sich allerdings sehr geschickt zwischen allem anderen.

Sie machen sich dann aber schnell bemerkbar. Nicht scharf oder unangenehm, aber deutlich spürbar transportieren sie eine angenehme Wärme. Die Weinnote ist auch sofort zu erkennen, und die Süße setzt sich schön fort, bevor die Früchte sich noch einmal melden und am hinteren Rand der Zunge dann Platz machen für Getreide und den Nachhall der 46 % Vol.

Ganz sicher ein Scotch, der sich hervorragend pur trinken lässt. Aber wenn es so gewünscht wird, dass damit gemixt wird – auf geht’s! Statt eines Old Fashioned entscheiden wir uns für einen Rob Roy mit nur wenig Wermut, dafür einen mit deutlicher Weinnote. Basilikum lassen wir ganz weg, und was soll man sagen: Der Drink überzeugt. Gut gebrüllt, Löwe. Also schnell sein und eine der auf 1.710 limitierten Flaschen sichern.

Vertrieb: Kirsch Import

UVP: € 99,90

 


 

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