Weit weg von klassischem Gin und seinem bekannten Profil präsentiert Hendrick's seine Sonderabfüllung Oasium

Hendrick's Oasium Gin

Weit weg von klassischem Gin und seinem bekannten Geschmacksprofil präsentiert Hendrick's seine Sonderabfüllung Oasium.

Eine neue Abfüllung aus dem Kuriositätenkabinett – so kündigt Hendrick's Gin seit einigen Jahren seine limitierten Sonderabfüllungen an. Mal mit mehr, mal mit weniger Freude an detailreichen Informationen, aber meist zumindest mit einem Augenzwinkern in die Richtung, aus der die Inspiration kam. Oasium bleibt vergleichsweise geheimnisvoll und berichtet nur von einer Reise in die Wüste, bei der Master Distillerin Leslie Gracie die Erfahrung der wahren Erfrischung fand und die Idee, Früchte und Kräuter der Oase in einem Gin zu kombinieren. Welche Früchte und Kräuter … man weiß es nicht. Die Information beschränkt sich auf den Alkoholgehalt von 43,4 % Vol. und die Beschreibung „infused with aromatic herbs and bright fruits“. Eine klassische, schwarze Flasche mit orangenem Etikett sowie kleine Zeichnungen von Wüste, Palmen und einer Oase runden den Eindruck ab.

Im Glas: ein klares Liquid und ein für Hendrick's sehr untypischer Duft. Die dominanten Noten von Gurke und Rose fehlen nahezu komplett, dafür stehen Zitrusnoten von Zitrone, Orange und Grapefruit im Vordergrund, auch etwas Meloniges ist zu erkennen, gefolgt von Passionsfrucht und ein wenig Pfirsich. Der Wacholder ist eher dezent, bei einer Blindverkostung hätte man den Geruch nicht unbedingt einem Gin zugeordnet.

Eine sehr dezente Süße, wieder viel Zitrus und vor allem viel Power kommen dann am Gaumen an. Das sind sehr kräftige 43,4 % Vol., was dem Anspruch, der perfekte Sparringspartner für ein Tonic Water sein zu wollen, sehr entgegenkommt. Der Wacholder macht sich zaghaft bemerkbar, wird aber nie dominant. Für Liebhaber:innen von klassischem Gin wurde Oasium nicht entwickelt.

Dass er aber zweifelsohne Liebhaber finden wird, daran besteht kein Zweifel. Vielleicht ist es sogar die spürbare Distanz zu eigentlichem Gin, die ihn wieder interessanter macht und diejenigen abholt, die sich vom Gin-Hype der letzten Jahre schon losgesagt haben. Mit Tonic funktioniert das schon gut. Sehr gut. Aber mich persönlich konnte ein Gin Fizz mehr überzeugen. Die Zitrusnoten ergänzen sich hervorragend, und die Kohlensäure kitzelt noch ein paar Aromen hervor, die man in der Purverkostung übersieht.

Fazig: Spannend, wenn auch sehr weit weg von klassischem Gin und dem Profil von Hendrick's.

UVP: ca. € 35,99 (0,7 l )

hendricks.com

Fotocredit
Hendrick's; Bearbeitung: Editienne

 


 

Seit Jahren schon ist der grüne Kräuterlikör Chartreuse aus Frankreich ein internationaler „Bartender’s Handshake“ und hat auch mit der Zeit nicht an Beliebtheit eingebüßt.
Nach dem Wilder Mind Gin hat das Duo Katharina Ulrich-Brusdeilins und Paul Brusdeilins einen Sloe Gin lanciert. Wir haben ihn getestet und vermixt.
Der Compass Box Chez Lion ist ein Scotch Blend, der in Kooperation von Compass Box mit Joerg Meyer entstanden und auf rund 1.700 Flaschen limitiert ist. Wir haben ihn getestet.

Kommentieren

Ich habe die AGB und Datenschutzerklärung gelesen und bestätige diese.

Kommentare (0)