Inventur am 1. Juni 2025 – Tequila-Streit geht in die nächste Runde

Diesmal in unserem wöchentlichen News-Rückblick: Die Tequila-Behörde CRT verklagt die Additive Free Alliance, während in den USA Eis am Stiel zum Trinken beliebt ist. Zum Newsflash.

Die (Was für eine Woche liegt da bitte hinter der Barszene? Erst ein fulminantes Bar Symposium Cologne (BSC), das in diesem Jahr mit seinem erweiterten Angebot den Schritt hin zur waschechten Messe getan hat. Dann das Finale unserer Made in GSA Competition, die am zweiten BSC-Tag auf der großen Bühne stattfand und mit Wladimir Reichert einen verdienten Sieger gefunden hat. Und danach ein langes Feiertags-Brückentags-Wochenende, das hoffentlich vielen Bars viele durstige Gäste beschert hat. Wer sich näher über die gelungene Made in GSA Competition 2025 informieren und das Gewinner-Rezept von Wladi Reichert genauer kennenlernen möchte, kann das hier tun – und wir schauen derweil kurz auf die weiteren Themen der Bar-Woche.

AFA wehrt sich gegen CRT: Tequila-Streitigkeiten gehen weiter

Der Struggle zwischen der mexikanischen Tequila-Aufsichtsbehörde „CRT“ und der Non-profit-Plattform Tequila Matchmaker nimmt und nimmt kein Ende. Nur ein ganz kleiner Recap: Im Frühling 2024 hatte auf Betreiben des CRT eine Razzia bei Tequila Matchmaker stattgefunden, das Gründer-Ehepaar Scarlet und Grover Sanschagrin war zeitweise festgenommen worden.

Im Zuge dessen wurden die App und die Website von Matchmaker neu aufgesetzt, und zwar im US-Bundesstaat Florida. Bei einem Gericht in Floridas Hauptstadt Jacksonville wiederum hatte das CRT im Februar dieses Jahres eine Klage gegen Tequila Matchmaker eingereicht. Der Grund: Das von Matchmaker entwickelte, unabhängige Prüfsiegel namens „Additive Free Alliance“ (AFA) verletze die Aufsichts-Kompetenz des CRT und wirke darüberhinaus verbrauchertäuschend. Das AFA-Logo wurde infolgedessen vorerst von der Matchmaker-Website verbannt. Nun allerdings wehren sich die Beklagten: Laut einer öffentlichen Antwort auf die Klage verweist man darauf, dass man keineswegs die nationalen behördlichen Befugnisse des CRT angreife. Ferner, so Matchmaker und AFA, sei man in seinem Handeln aufgrund des ersten US-Verfassungszusatz ohnehin vor einem Eingriff in die Rede- und Meinungsfreiheit geschützt. Ein Kampf, der sicher noch lange nicht zu Ende ist. Bei The Spirits Business lässt sich das aktuelle Szenario detailliert nachlesen.

Lebensmittelsicherheit: Augen auf bei der Garnitur

Zugegeben: Streckenweise liest sich der Artikel von Stepanie Russell im slowakischen Bar Magazine ein wenig nach Hygiene-Grundkurs, Kapitel 1. Denn dass man Zitronenschreiben, die als Garnitur an einem Cocktail enden sollen, nicht auf demselben Brett schneidet, auf dem auch Garnelen bearbeitet werden, sollte jedem klar denkenden Menschen eigentlich bewusst sein.

Dennoch ist Russells kleiner Text ein guter Reminder für den Gedanken, dass auch jene Kräuter, Früchte, Zesten und sonstige Dinge, die an oder in den fertigen Cocktail kommen, mit unerwünschten Bakterien oder sonstigen mikrobiotischen Unruhestiftern behaftet sein können. Kleiner Teaser: Allein das gründlische äußerliche Waschen bedeutet schon viel Sicherheit. Mehr dazu? Hier!

Die Sache mit der Nostalgie: „Creamsicles“ zum Trinken

Ganz ohne Alkohol, dafür mit ganz viel Trink-Romantik: Jenes Eis am Stiel, das hier in Deutschland seit Ewigkeiten als „Split“ bekannt ist, ist in den USA ebenfalls seit Jahrzehnten als „Creamsicle“ bekannt. Das Vanille-Eis-am-Stiel unter einem Orangensorbet genießt durchaus das, was man viel zu oft „Kultstatus“ nennt.

Anders als hierzulande scheint die Nostalgie erwachsener Amerikaner:innen allerdings so weit zu gehen, dass sie die cremig-fruchtige Kindheitserinnerung gern auch trinken möchten – Hersteller wie Coca-Cola oder Vita Coco reagieren darauf. Merlyn Miller gibt bei Food & Wine einen kleinen Einblick.


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