Kommen Sie, kommen Sie! Der erste Monat des Jahres ist schon wieder halb vergangen, und wir blicken direkt ins nächste Jahr: Die Finest Spirits zieht im Jahr 2024 um! Seit 2005 ist die Münchener „Finest“ die führende Spirituosenmesse in Deutschland, seit 2019 gehört sie zum gleichen Mutterschiff wie MIXOLOGY, dem Meininger Verlag. Nach der erfolgreichen Post-Corona-Wiederaufnahme im September 2022 bahnt sich für die kommende Auflage Großes an, denn die Finest Spirits geht vom 23. bis 25. Februar 2024 in der berühmten Münchener Location „Zenith“ an den Start.
Was Sie dort erwartet? Neben der immensen Zahl unterschiedlichster Aussteller warten mit der „Whisky-Meile“, der „Brenner-Zone“ und der für Start-ups reservierten „Young Spirits Area“ mehrere fokussierte Fachbereiche auf neugierige Nasen und Gaumen. Und auch unsere ganz eigene „Mixology Bar“, die beim letzten Mal ihr Debüt gegeben hat, wird natürlich wieder mit von der Partie sein. Notieren Sie sich also schon mal den Termin, bevor wir uns nun den Bar- und Gastronomie-News der ausklingenden Woche widmen.
Noma schließt 2024
Kulinarik-Szenekenner:innen hatten mit diesem Schritt schon länger gerechnet, nun wurde es offiziell: Das „Noma“ in Kopenhagen wird im kommenden Jahr schließen. Das berichtete die New York Times am Montag in einer exklusiven Story. Demnach wird das Noma laut Mitbetreiber und Mastermind René Redzepi seinen regulären Betrieb Ende 2024 einstellen. Das heutige Restaurant solle dann künftig lediglich für einzelne Pop-Up-Events genutzt und die Küche zu einem „Food-Lab“ zur Rezeptentwicklung umfunktioniert werden.
Das Noma, 2003 eröffnet, ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Das Restaurant gilt als Keimzelle der „New Nordic Cuisine“, es wurde insgesamt fünf Mal als „World’s Best Restaurant“ ausgezeichnet und führt drei Sterne im Guide Michelin. Redzepi wurde durch das Noma zu einem der berühmtesten und einflussreichsten Köche weltweit. Als Hauptgrund für die Neuaufstellung nannte er, dass das Konzept vom „Fine Dining“ aus heutiger Sicht nicht mehr nachhaltig sei. Problematisch ist das vor allem mit Blick auf die Arbeitsbedingungen. Diesbezüglich gibt es seit Jahren erhebliche Kritik am Noma und an der gesamten Restaurantszene von Kopenhagen, wo Mitarbeiter:innen oft zu einem eher symbolischen Gehalt und Praktikant:innen gar umsonst gearbeitet haben. Die volle Story der NYT gibt es hier (Paywall).
Tequila: in den USA jetzt mächtiger als Bourbon
Das immense Wachstum von Tequila und insbesondere dessen Premium-Sparte geht unaufhörlich weiter. Wie The Spirits Business diese Woche mit Bezug auf die neueste Jahresauswertung des IWSR berichtet, hat der Agavenbrand im jüngst vergangenen Jahr einen weiteren Meilenstein auf dem gewaltigen US-Markt hinter sich gelassen: Erstmals wurde mehr Umsatz mit Tequila erzielt (1,6 Milliarden Dollar) als mit American Whiskey. Damit ist Tequila aus Umsatzsicht hinter Vodka inzwischen die zweitwichtigste Kategorie in den Vereinigten Staaten.
Doch damit nicht genug. Denn aufgrund der weiteren Details rund um das starke Wachstum von Tequila gehen die IWSR-Analysten davon aus, dass er am Ende dieses Jahres auch noch den Vodka überholt – nicht in Sachen Absatz, aber nach Umsatz. Das klingt alles zunächst gut, birgt aber im spezifischen Fall von Tequila auch viele Probleme. Wir erinnern noch einmal an unser umfangreiches Dossier zu Themen wie Nachhaltigkeit, Biodiversität und Ausbeutung in der Tequila-Branche.
Dry January – vielleicht ein bisschen stiller?
Der Januar steht öffentlich von Jahr zu Jahr mehr im Zeichen der Selbstreinigung: Die beiden Trends „Veganuary“ und „Dry January“ nehmen rasant an Popularität zu. Insbesondere zweiteres ist natürlich ein Thema, das für die Barbranche große Relevanz besitzt. Den gesamten Januar über keinen Alkohol zu trinken, passt nur bedingt zu der Tatsache, dass der Januar inmitten der klassischen Indoor-Bar-Saison liegt.
Aus einem anderen Grund stört sich Autorin Kiana Lensch an dem Ritual, das einst aus Großbritannien zu uns geschwappt ist: Warum, fragt die Journalistin im Tagesspiegel, genügt es nicht, das Alkoholfasten einfach für sich allein und im stillen durchzuführen? Konkret bemängelt sie die Tatsache, dass der #DryJanuary unter ebendiesem Hashtag von seinen Anhängern auf Social Media zu einem großen, selbstbeweihräuchernden Zirkus breitgetreten wird. Wie sehen Sie das?
Shamefully good: Tom Hanks und der „Diet Cokagne”
Sie wissen es, wir wissen es: Skurrilitäten sind hier in unserem Nachrichten-Überblick jederzeit willkommen. Eine echte Perle gab es vor einigen Tagen aus den USA. Dort nämlich war Oscar-Preisträger Tom Hanks bei Late-Night-Talker Stephen Colbert zu Gast und präsentierte eine gewagte Drink-Kreation: Aus Cola-Light (engl. Diet Coke) und Champagner hat Hanks nämlich eine Mischung zu gleichen Teilen zusammengemischt, die er als „Diet Cokagne“ bezeichnet.
Wir müssen zugeben, dass sich uns beim Lesen dieser Rezeptur erstmal die Nackenhaare aufstellen. Und ausprobiert haben wir das Ganze auch noch nicht. Doch vielleicht sollten wir es tun? Gastgeber Colbert jedenfalls spricht erst vom „american Aperol Spritz“, bevor er den Drink schließlich nach dem ersten Schluck als „shamefully good“ bezeichnet. Ob’s schmeckt oder nicht – die Art, in der Hanks darüber spricht, macht einfach Spaß. Und wir merken: Hanks‘ Fachkollege Stanley Tucci und seine eigenwillige, amüsante Negroni-Darstellung bekommen Konkurrenz.