Hereinspaziert, oder besser: Herausspaziert – bloß raus auf die Terrasse, den Balkon, ins Freibad oder an den Strand an diesem herrlichen Midsommar-Wochenende! Für alle, die ein wenig Beschäftigung zwischen Schwimmen, Freibad-Fritten und Eis am Stiel brauchen, hätten wir einen kleinen Vorschlag in eigener Sache. Seit Dienstag nämlich ist unsere Leser:innen-Umfrage online. Und dafür war es höchste Zeit, denn zuletzt haben wir solch eine Umfrage vor vier Jahren durchgeführt. Asche auf unser Haupt, denn natürlich interessiert Ihr – unsere Leserinnen und Leser – uns über die Maßen. Wer seid Ihr, wo arbeitet Ihr, wie lest Ihr uns? Was findet Ihr gut, was nicht? Was wünscht Ihr Euch von uns? Sagt uns, wer Ihr seid und was Eure Meinung über Mixology ist. Das Ausfüllen der Umfrage ist selbstverständlich 100% anonym und dauert weniger als 10 Minuten – und Ihr helft uns damit, künftig noch mehr auf Eure Wünsche und Erwartungen einzugehen. Und jetzt zu etwas völlig anderem, nämlich den Themen und Schlagzeilen der ausklingenden Woche.
Guide Michelin 2025 für Deutschland bekanntgegeben
Und wieder sind es mehr: Trotz der wirtschaftlich problematischen Lage scheint es der Hochküche in Deutschland gut zu gehen. Diesen Schluss lässt zumindest der deutsche Guide Michelin 2025 zu, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Darin kommen insgesamt 341 Restaurants in die Sternewertungen, das sind 37 mehr als im Vorjahr. Im Detail bedeuetet das, dass es insgesamt 30 neue „Einsterner“ gibt, dazu fünf neue Betriebe mit 2 Sternen und sogar zwei Küchen, die den dritten Stern und damit die höchsten Weihen des Guide bekommen: Das Haerlin im Hamburger Vier Jahreszeiten und das Münchener Tohru spielen ab sofort mit in der Champions League.
Aus mixologischer Sicht freuen wir uns einerseits, dass das auf Pairings aus Drinks und Desserts spezialisierte Coda von René Frank (2 Sterne) und das Bonvivant (1 Stern) ihre bisherige Listung jeweils beibehalten können. Andererseits kommt mit dem Hamburger Koer ein weiteres Restaurant mit 1 Stern neu hinzu, das ebenfalls auf eine Verbindung aus Casual Fine Dining und Cocktails setzt. Und zu guter letzt erhielt das Frankfurter Yaldy – die „Restaurant Bar des Jahres 2024“ bei den Mixology Bar Awards – die Sonderauszeichnung für das beste Cocktailangebot eines Restaurants. Die vollständige Liste aller „besternten“ deutschen Restaurants gibt es hier.
US-Regierung will Konsum-Empfehlung für Alkohol streichen
Während in den meisten westlichen Industrieländern von staatlicher Seite immer ausdrücklicher vor den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt und teilweise sehr strenge Empfehlungen gegeben werden, scheint die US-Regierung unter Donald Trump einen entgegengesetzten Weg einzuschlagen: Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch mit Bezug auf Regierungskreise mitteilte, sollen die entsprechenden bisherigen Empfehlungen aus den offiziellen Ernährungsrichtlinien der Gesundheitsbehörden entfernt werden.
Konkret soll, so die Meldung weiter, der bislang gültige Vorschlag, nicht mehr als „ein bis zwei“ alkoholische Getränke pro Tag zu trinken, durch eine allgemeine Formulierung mit Verweisen auf einen „maßvollen Konsum“ und bekannte gesundheitliche Folgen ersetzt werden. Während die Gesundheitsbehörden vieler Länder inzwischen ausdrücklich vor einem täglichen Alkoholgenuss abraten, weicht die Regierung Trump diese ohnehin recht hoch angesetzte Konsum-Empfehlung somit weiter auf. Die Börse reagierte umgehend: Wie DrinksInternational berichtete, stiegen die Aktienkurse von AB InBev sowie Diageo (der größte Braukonzern und der größte Spirituosenhersteller der Welt) umgehend deutlich.
Fußball-EM: Wie Bierhersteller ihre weibliche Kundschaft noch immer vernachlässigen
Ganz im Gegensatz zur derzeit stattfindenen FIFA-Klub-WM, für die sich besonders im Austragungsort USA kaum jemand interessiert, verspricht die Fußball-Europameisterschaft der Damen, ein voller Erfolg zu werden. Das Turnier, das ab 2. Juli in der Schweiz ausgetragen wird, wird mutmaßlich für so volle Stadien sorgen und so viele Menschen vor den Bildschirmen begeistern wie kein Damen-Turnier zuvor. Das passt in die Tendenz der letzten Jahre, nach der der Frauen-Bereich in vielen Sportarten schlagartig und völlig zurecht auf breiteres Interesse stößt als noch vor wenigen Jahren.
Das scheint besonders eine Branche noch nicht ganz verstanden zu haben: Zumindest im Fall der nahenden EM beobachtet James Bayley in seinem Beitrag für The Drinks Business vom Mittwoch, dass die großen Brauereien es nicht schaffen, neue Werbestrategien zu entwickeln, die sich von den typischen männlichen Stereotypen lösen. Oder noch deutlicher: Fast schein es, so zitiert Bayley einen Marketing-Experten, als herrsche bei Bierfirmen noch immer die Ansicht vor, dass erstens nur Frauen sich Spiele einer Frauen-EM anschauen und diese Frauen zweitens kein Bier trinken. Dabei ändern sich die Konsumgewohnheiten der jüngeren Generationen stark – da lägen mehrere Elfmeter, die die Industrie bislang nichtmal zu verwandeln versucht. Ein tatsächlich hochinteressanter Artikel.
Schwerer Feuerschaden in der „Renate“: Weiterer Rückschlag für Berliner Clubkultur
Ein Feuer hat in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag dieser Woche schwere Schäden im legendären Berliner Techno-Club „Wilde Renate“ verursacht. Die Gründe für den Brand, der von knapp 40 Feuerwehrkräften gelöscht werden konnte, sind bislang unbekannt, eine Brandstiftung sei nicht auszuschließen. Dies berichtete der RBB mit Bezug auf die Berliner Polizei. Insbesondere der Außenbereich, der „Renate-Garten“ wurde praktisch vollständig zerstört.
Laut den Betreiber:innen wird der Club seinen Betrieb aller Voraussicht nach dennoch weiter aufrechterhalten können, allerdings ohnehin nur noch auf begrenzte Zeit: Schon länger ist bekannt, dass „die Renate“ zum Jahresende schließen muss, weil der Mietvertrag für das Objekt in Berlin-Friedrichshain nicht verlängert wird. Die schlechten Nachrichten aus der Berliner Clubszene, hören also nicht auf: In der jüngeren Vergangenheit mussten bereits Institutionen wie das Magnet, die Griessmühle oder das Watergate ihre Pforten schließen.