Well, da ist er also, der Wahltag. Heute entscheiden die deutschen Wähler:innen über die Zusammensetzung des nächsten Bundestags. Bis zu den ersten Prognosen sind es noch einige Stunden. Die nutzen wir aktuell und in echt auf der Finest Spirits in München: Heute läuft der dritte und letzte Tag des großen Spirituosenfestivals, auf dem wir wieder eine eigene kleine Bar bespielen. Wer also in München ist: Wir freuen uns auf Euren Besuch. Und auch auf ein weiteres Event weisen wir mal eben hin, dann aber in Berlin: Kommenden Samstagabend, den 1. März, findet dort die Verleihung der jährlichen Craft Spirits Berlin Awards statt. Jedes Jahr prämieren die Macher der Fachmesse Craft Spirits Berlin mit ihren Awards die interessantesten handwerklichen Spirituosen aus dem In- und Ausland. Wer dabei sein möchte, kann das tun, und zwar sogar für einen schmalen Taler. Gerade einmal € 22 kostet das Ticket für die Verleihungsparty im Säälchen am Holzmarkt in Friedrichshain. So, und bevor irgendwann später am Tag alle nur noch Politik im Kopf haben, blicken wir jetzt wie gewohnt auf die Themen und Schlagzeilen der flüssigen Woche.
Beteiligung an der Bar als Königsweg? Ein Erfahrungsbericht
Im deutschsprachigen Raum trifft man diese Praxis selten an. In anderen Ländern hingegen, etwa den USA oder Großbritannien, ist das Modell geläufiger: Barbetreiber:innen holen langjährige, zuverlässige Mitarbeiter:innen „näher“ in die Firma, indem sie ihnen kleine Anteile am Unternehmen übertragen. Einer, der damit umfangreiche und positive Erfahrungen gemacht hat, ist Edmund Weil, Mitgründer und -betreiber der weltberühmten Londoner Bars Nightjar, Oriole und Swift. In einem Essay für das Class Magazine gibt er Einblicke in den Weg, den er und seine Partner gegangen sind. Er bringt viele Fälle dafür als Beispiel, wie wichtige Mitarbeitende durch Beteiligungen zusätzlich motiviert wurden, sich aktiver und enger ins Unternehmen einzubringen – und am Ende selbst davon profitierten. Klar, sowas ist mit viel juristischem Begleitwerk verbunden. Und natürlich gibt es keine Erfolgsgarantie, wie Weil auch anmerkt. Dennoch ein hochinteressanter Debattenbeitrag, der für viele anregend sein könnte.
Welches Land trinkt am meisten Scotch? Und wer gibt am meisten dafür aus?
Scotch bleibt Scotch und eine gewaltige globale Branche. An der Bar mag American das traditionell präsentere Thema sein, doch schottischer Whisky verkauft sich weltweit zigfach mehr. Wie immens die Zahlen sind, zeigt die aktuelle Auswertung des Dachverbands Scotch Whisky Association (SWA) über die Exporte im letzten Jahr. Wie VinePair mit Bezug darauf berichtet, sind die USA nach wie vor mit gewaltigem Abstand der größte Abnehmer, rund 1,2 Milliarden Dollar wurden dort 2024 mit Scotch umgesetzt. Deutschland findet sich mit stattlichen 211 Millionen auf Rang 9. Besonders interessant sind dabei die Vergleiche zwischen Umsatz- und Absatzvolumen: So liegt der Umsatz mit schottischem Whisky in Frankreich nichtmal halb so hoch wie in den USA, dennoch kauften Franzosen und Französinnen insgesamt eine deutlich größere Menge – also im Schnitt deutlich günstigere Sorten. Ebenso beeindruckend: Der kleine Stadtstaat Singapur spielt mit seinen gerade einmal rund 5 Millionen Einwohner:innen mengenmäßig keine große Rolle. Beim Unmsatz hingegen holt sich die durch zahllose Expat-Hochverdiener geprägte Finanzmetropole aber ganz locker Platz 3. Und in welchem Land wird insgesamt am meisten Scotch abgesetzt? Wir verraten es nicht, aber wahrscheinlich habt ihr eh schon eine Ahnung.
Megan Thee Stallion enters Tequila-Game
Es hört nie auf, es hört wirklich nie auf, das seit Jahren explodierende Segment der Celebrity-Tequilas bekommt neuen, hochprominenten Zuwachs: Wie The Spirits Business am Montag meldete, steigt nun auch Rapperin, Produzentin sowie Bürgerrechts- und Diversitäts-Aktivistin Megan Thee Stallion mit ihrer „eigenen“ Marke in das Segment ein. Hergestellt wird ihre Marke Chicas Divertidas in der Centinela-Destillerie aus Arandas/Jalisco. Erhältlich sind vorerst mit Blanco und Reposado die zwei gängigsten Qualitäten. Und natürlich wäre Megan Thee Stallion nicht Megan Thee Stallion, wenn das Packaging langweilig wäre: Mit knallbuntem Design, das sich an Engelstrompeten orientieren soll, kommt der Tequila mit einem ordentlichem Hauch Kitsch und Exzentrik auf den Tisch. Gleiches gilt für den Preis, der mit selbstbewussten 70 bzw. 80 Dollar pro Flasche angegeben wird. Mehr Infos gibt’s hier.
Der Bartender-Superhero: eine kleine Liebeserklärung
Vielleicht liegt es ja daran, dass morgen, am 24. Februar, der World Bartender Day ist: Der kleine Artikel von Darron Cardosa bei Food&Wine kam genau zur rechten Zeit, um sich mal wieder ins Gedächtnis zu rufen, was gute Barleute mit ihrem Beruf eigentlich so alles an schönen, wichtigen und teils einzigartigen Aufgaben übernehmen. Getreu dem bekannten Motto „not all heroes ewar capes“ stellt Cardosa fünf – zugegeben natürlich eher bildhajft konstruierte – Ähnlichkeiten zwischen Bartender:innen und klassischen Comicsuperhelden klar. Und das sogar, obwohl Bartender:innen ja, wie immer häufiger betont wird, mit einem sehr gefährlichen Gift handeln. Einfach richtig gerne lesen darf und soll man den Text aber in jedem Fall, selbstverständlich auch gern mit einem Virgin Mojito in der Hand.