Herzlich Willkommen zur ersten Inventur im meteorologischen Sommer! Während sich das Land für vier Wochen großteils im Fußball zu drehen scheint, gab es diese Woche auch eine sensationelle Meldung aus einem ganz anderen Bereich: Wie u.a. Der Spiegel berichtete, wurde in Spanien der bislang älteste noch in flüssiger Form vorliegende Wein gefunden. Rund 2000 Jahre alt soll der Tropfen sein, der 2019 im Zug von Bauarbeiten in einem zufällig entdeckten, verschütteten römischen Mausoleum gefunden wurde. Die Analyse an der Universität von Córdoba ergab dann das Alter des in Farbe und Konsistenz an Sherry erinnernden Weins. Skurril ist unterdessen der weitere Inhalt des Gefäßes: Der Wein befand sich in einer alten Ton-Amphore – gemeinsam mit verbrannten menschlichen Knochen. Aus unserer heutigen Sicht nur ekelhaft, waren derartige Grabbeigaben damals gängig. Dennoch schräg. Mehr Details gibt es natürlich dennoch, wir schreiten jedoch voran zu den flüssigen News aus der Gegenwart.
Spirited Awards: Top-4-Nominierte stehen fest
Der letzte Schritt im Spannungsbogen der Spirited Awards 2024 ist vollzogen: Seit Montag stehen die Top 4 aller Kategorien fest. Wie üblich sind die Preise in insgesamt 24 Kategorien und vier weiteren Ehrenwertungen in mehrere Bereiche geteilt: So gibt es die üblichen Preise für einzelne Bars, Bartender:innen und Barteams jeweils in der Rubrik U.S. und International für den Rest der Welt. Hinzu kommen noch mehrere globale Kategorien. Praktisch traditionell spielt der deutschsprachige Raum bei den Top 4 der Spirited Awards keine Rolle.
Die Spirited Awards werden als großes Abschlussevent der Tales of the Cocktail Ende Juli in New Orleans vergeben. Neben der World’s 50 Best Bar-Rangliste stellen die durch die Tales of the Cocktail Foundation gestifteten Preise das weltweit wichtigste Award-Format der Barszene dar. Hier gibt es sämtliche Nominierten.
Eine halbe Million Kostproben: Bar Convent Brooklyn 2024 meldet Rekordzahlen
Der Bar Convent Brooklyn hat sich rasch nach seiner Premiere 2018 neben den gerade erwähnten Tales of the Cocktail recht eindeutig als wichtigstes Fach-Event für die nordamerikanische Barszene etabliert. Das zeigt sich auch in den Zahlen, die der Veranstalter RX Global für die diesjährige Auflage herausgab: Mit 5.300 Besucher:innen sowie 230 Ausstellern wurden jeweils Rekordwerte erreicht. Damit ist der BCB Brooklyn zwar im Vergleich zu seinem Mutterschiff, dem Bar Convent Berlin, noch immer relativ klein, doch zeigt stetiges Wachstum.
Besonders eine Zahl, die in der Meldung von The Spirits Business genannt wird, klingt beeindruckend: Demnach seien an den zwei Messetagen letzte Woche rund 550.000 Verkostungs-Samples und Drinks an die Besucher:innen ausgeschenkt worden. Das klingt mit über 100 Portionen pro Gast beinahe nach ein wenig viel – andererseits wissen auch wir, dass man bei einem engagierten Messe-Besuch wohl tatsächlich slightly den Überblick verliert, was man alles probiert.
Die nervigen klarifizierten Drinks
Keine Frage: Klarifizierte Cocktails sind seit einigen Jahren immer mehr zu einem zentralen Trend in der globalen Barszene geworden. Ganz gleich, welche Filtrations- und Klarifikationsmethode genutzt wird, die Instagram-Feeds zahlloser Bars strotzen nur so vor elegant-durchsichtigen Cocktails, ob nun um Nick&Nora Glass oder im Tumbler auf einem klaren Eisblock.
Mandy Naglich allerdings warnt in ihrem Beitrag diese Woche für VinePair, dass der Trend inzwischen allzu stark um sich gegriffen haben könnte: Der Trend zu klarifizierten Drinks wird, so ihre These, immer mehr zu einem Phänomen zwischen Zwang und unbedachtem Selbstläufer. Denn nicht immer sei das Entfernen jeglicher Trübstoffe in einem Cocktail vorteilhaft. Für ihren Artikel hat sie mit einigen führenden Leuten gesprochen, darunter auch der Bar-Labor-Papst Dave Arnold. Für auch weiterhin trübe Daiquiris!
Enter Gronkowski: Casa Azul wird weiter zu Sammelbecken für Promi-Investoren
Die stetig wachsende Tequila-Marke Casa Azul mausert sich immer mehr zu einem Pool für schwerreiche Berühmtheiten. Während bei anderen Celebrity-Tequilas ein Superstar mit einem Investment Pate für „seine“ Marke steht, geht es bei Casa Azul zu wie im Taubenschlag.
Nach Schauspielerin Eiza Gonzalez, den beiden Golfprofis Michelle Wie West und Brooks Koepka, und Football-Star Travis Kelce kommt gesellt sich jetzt auch der ehemalige NFL-Profi und vierfache Super-Bowl-Sieger Rob Gronkowski zur schillernden Riege der Unterstützer von Casa Azul. Die Höhe seiner Beteiligung wurde nicht genannt. Passend zu Gronkowskis Einstieg lanciert Casa Azul übrigens demnächst ein Achterpack mit verschiedenen Premix-Highballs. Bestimmt köstlich.