Inventur am 25. Juni 2023

Inventur am 25. Juni 2023 – The World's 50 Best Restaurants & der neue Calvados


K
aum zu glauben, denn es mag erst Juni sein, aber an diesem heutigen Sonntag befindet sich unsere Redaktion auf dem Weg nach Freiburg, wo sich morgen die Jury unserer Mixology Bar Awards trifft, um die Ergebnisse der ersten Befragungsrunde des erweiterten Jury-Beirates zu sichten und zu bewerten. Dabei kommt uns vor, als wäre die Verleihung der letzten Awards im Oktober erst ein paar Tage her?! Time flies! Dieses Jahr werden wir unsere Awards am Sonntag, dem 8. Oktober, vergeben, wie gewohnt am Vorabend des ersten Tages des Bar Convent Berlin. Aber auch woanders sind wieder Preise vergeben beziehungsweise Ranglisten erstellt worden. Und somit springen wir direkt in die – diese Woche etwas küchenlastig geratene – Inventur.

The World’s 50 Best Restaurant Liste veröffentlicht

Denn vor wenigen Tagen wurde wieder die prestigeträchtige Liste der World’s 50 Best Restaurants veröffentlicht, bei der sich zeigt, dass die spanischsprachige Welt im Augenblick die Nase vorne zu haben scheint. An erster Stelle wurde das Central in Lima gereiht, gefolgt von drei spanischen Restaurants mit Disfrutar (Barcelona), Diverxo (Madrid) sowie Asador Etxebarri (Atxondo, Baskenland). Generell festigt die peruanische Hauptstadt Lima mit vier Einträgen unter den ersten 50 ihren Ruf als aktuell globale Food-Hauptstadt.

Als erstes deutschsprachiges Restaurant wird das Steirereck in Wien an 17. Stelle gereiht, Tim Raue liegt mit seinem Stammhaus als bestes deutsches Restaurant auf Rang 40, dicht gefolgt von seinen Nachbarn in Berlin-Kreuzberg, dem Nobelhart & Schmutzig. Hier geht es zur kompletten Liste.

The Bear Teil 2 kommt

Wie bereits erwähnt, ist diese Inventur etwas küchenlastig, und kaum ein fiktives Format hat sich in letzter Zeit dem Kosmos Küche so realistisch, unterhaltsam wie tragikomisch genähert wie die Erfolgsserie The Bear. In ihr geht es um einen jungen, ausgebrannten Küchenchef, der nach Stationen in der Knochenmühle der Sternenküche das kleine, heruntergekommene Bistro seines verstorbenen Bruders in Chicago übernimmt, seinem Hang zur Perfektion am Teller aber nicht entkommen kann.

Anlässlich der nun erscheinenden zweiten Staffel hat das Interview Magazine ein Schlagwort-Interview mit Matthy Matheson geführt. Dieser ist nicht nur einer der Nebendarsteller der Serie, sondern selbst ein erfolgreicher Gastro-Unternehmer und eine illustre Persönlichkeit, der um keine Aussagen verlegen ist. Außerdem gefallen uns Interviews, in dem die Porträtierten vor Cocktails sitzen, sowieso immer besonders gut. Also einfach mal kurz reinlesen.

Bars in Lebensmittelgeschäften

Dieser Artikel auf VinePair hat uns animiert, weil wir dabei an die Karstadt-Misere denken mussten. Die Kaufhauskette darbt schon seit Jahren konzeptlos vor sich hin, Häuser wurden geschlossen und weitere werden es wohl in Kürze wieder, eine irgendwie geartete Neuorientierung ist nicht in Sicht; zumindest nicht, dass wir wüssten. Könnte man die Häuser vielleicht nicht völlig umkrempeln, neben Einkaufsmöglichkeiten Gemeinschaftsbüros oder Public Spaces schaffen – oder vielleicht auch Bars? Also eine moderne Kombination kreieren, die die Karstadt-Häuser ein wenig vom Image von Großmutter-Haarspray befreien und Jung und Alt anzieht?

Der Artikel auf VinePair über die Kombination von Bars in Lebensmittelläden von Chicago hat mit Karstadt nichts zu tun. Aber wir mussten eben irgendwie daran denken. Denn das beschriebene Phänomen zieht Jung und Alt an und zeigt die soziale Funktion von Gastronomie aus einem anderen Blickwinkel. Und lesenswert ist er allemal.

Comeback für Calvados?

Es ist nicht das erste Mal, dass der französischen Apfelspirituose ein potentielles Comeback prophezeit wird, aber laut Club Oenologique sprechen diesmal auch die Zahlen dafür, denn die Verkäufe sind gestiegen: um fünf Prozent im Volumen im Jahr 2022 und um acht Prozent bei den Ausfuhren. Angeführt wird die Welle von modernen Herstellern wie Maison Sassy, 30et40 oder Avallen, denn während Calvados in der Vergangenheit häufig als zu herb, zu trocken, zu bitter und zu stark mit Boisé (einem Holzsirup, der verwendet wird, um Fassreife zu simulieren) belastet galt, so der Artikel weiter, seien die neuen Produkte wie etwa von Sassy frisch und leicht – und würden die Äpfel in den Fokus stellen und nicht die Holzreifung.

Außerdem sei Calvados einer der nachhaltigsten Kategorien, angeführt von Avallen, gegründet von Stephanie Jordan und Tim Etherington-Judge mit dem Ziel, die umweltfreundlichste Spirituosenmarke auf den Markt zu bringen. So wird bei der Herstellung einer Flasche Avallen nur 1,2 Litern Wasser verwendet, was 13-mal besser ist als der Branchendurchschnitt wie z. B. bei einer Flasche Scotch. Bars mögen das auch, und wo Calvados in Cocktails erwähnt wird, darf natürlich auch das Coupette in London nicht fehlen …

In unserer Inventur widmen wir uns neu-interpretierten Drinks aus den Siebziger Jahren, bekannten Trinkszenen im Film und dem „No Stolen Trademarks“-Gesetz in den USA, das auf Kuba für Unmut sorgt.
Die Britin Charlotte Voisey wird neue „Executive Director” der Tales of the Cocktail Foundation. Damit ist Voisey ab sofort de facto die geschäftsführende Leiterin der Stiftung, die die Tales of the Cocktail veranstaltet.
Sehen alle Drinks in Spitzenbars inzwischen gleich aus? Die Frage stellt Kevin Armstrong vom „Satan's Whiskers” in London. Dies und weitere Themen im wöchentlichen News-Überblick.

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