Nach dem gestrigen Samstag hat Fußball das Land weiterhin in der Hand. Auch wenn ein wahrer Orkan über Dortmund niederging, der für eine Unterbrechung des Achtelfinal-Spiels zwischen Deutschland und Dänemark sorgte, zog Deutschland in das Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft der Männer ein. Wir als Redaktion sind gar nicht so weit davon entfernt, den wir befinden uns auf dem Weg nach Münster, wo am Montag das Treffen der Jury für unsere MIXOLOGY Bar Awards ansteht. Dort geht es allerdings nicht im K.O-Verfahren weiter, sondern im O.K-Verfahren. Wir freuen uns auf das Treffen und den nächsten Schritt hin zur Vergabe unserer Awards, die in diesem Jahr am 13. Oktober in – wie gewohnt – Berlin über die Bühne gehen wird. Und somit springen wir direkt in unsere wöchentliche Inventur.
KI-Reviews nicht von menschlichen zu unterscheiden
Es gilt vielleicht nicht für die kleine Neighbourhood-Bar oder dem von Stammgästen lebenden Speakeasy, aber für viele Restaurants und Bars sind Online-Reviews überlebenswichtig. Schlechte Bewertungen führen direkt zu einem Gäste- und Umsatzrückgang, und leider gibt es genügend Menschen, die daraus einen Wettkampf machen – mit bis hin zu erpresserischen Absichten. Manche lassen vielfach einfach erkennen, keine Ahnung zu haben, wie eine Gastronomie operiert und beschweren sich darüber, keinen Tisch bekommen zu haben, obwohl doch welche frei gewesen seien (als ob man noch nichts vom Wort Reservierung gehört hätte). Nun kommt noch eine weitere Ebene dazu: Wie der Journalist Pete Wells in einem Text für die New York Times schreibt, schreibt GPT-4 Bewertungen inklusive kulinarischer Beschreibungen, die nicht mehr von Menschlichen zu unterscheiden waren. Das Ganze beruht auf einem Versuch von Balazs Kovacs, Professor für Organisationsverhalten an der Yale School of Management, der erklärt, dass die Maschine den berühmten Turing-Test besteht. Aber wer weiß, vielleicht führt das ja auch dazu, dass man diesen Stimmen gar nicht mehr glaubt? Ein lesenswerter Text allemal.
Die zehn meistverkauften Tequila- und Scotch-Brands
Apropos Bewertungen: Auch Ranglisten beruhen oft auf Bewertungen. Vielfach sind dies subjektive Einschätzungen der Auszeichnenden, andere wiederum basieren auf einer valideren Faktenlage. Verkaufszahlen wären so ein Beispiel. Denn The Spirits Business hat diese Woche zwei Top Ten von meist verkauften Spirituosenkategorien für das Jahr 2023 veröffentlicht. Da wäre zum einen Scotch Whisky, nach wie vor eine der beliebtesten Spirituosen mit starker Nachfrage. Wir werden hier keine Namen spoilern, aber eines können wir schon sagen: Trotz starker Nachfrage nach Single Malt nehmen ausnahmslos Blended Scotch die ersten zehn Plätze in Beschlag, was demonstriert, wie wenig die Kategorie Single Malt betriebswirtschaftlich die erste Geige spielt. Die Kategorie Tequila wird von bekannten Namen bestimmt – und nein, Casamigos liegt nicht auf Platz Eins.
Bartechniken mit Haley Traub
Eine Bar ist ein Ort von Atmosphäre, und Atmosphäre beruht auf Effizienz. Denn wenn Bestellungen nicht schnell genug an den Gast kommen, und Gäste unruhig werden, kippt auch die Atmosphäre. Und das ganz schnell. Das Attaboy in New York, wo jeder Drink à la Minute gemacht wird, macht sich um diese Dinge viele Gedanken. In einem Artikel auf VinePair erklärt Bar-Managerin Haley Traub, wie viele Training die kleine Bar in diese Abläufe steckt und welche Methoden gelernt werden; so dass beispielsweise keine Zutat beim Zubereiten mehrerer Drinks mehrfach in die Hand genommen werden muss, oder welche Drinks durch ihre Art der Zubereitung zuerst umgesetzt werden sollten. Das hat man alles schon mal gehört, lohnt sich aber doch, mal wieder durchzulesen.
Die vielen Möglichkeiten der French Press
Apropos schon mal gehört: Dass eine French Press viele Möglichkeiten zur Verarbeitung bietet, gehört auch dazu. Epicurious zählt in einem Artikel neun Methoden auf, wozu man das simple, vielseitige Tool im Hausgebrauch einsetzen kann. Dazu gehört die Herstellung von Milchschaum, Brühen oder Tee, auch Infusionen oder das Auspressen von Gemüse kann die kleine Allzweckpresse. Und natürlich auch die Herstellung von Cocktails. Hier wird die Beschreibung allerdings etwas dürftig. „Geben Sie einfach die abgemessenen Zutaten in die Presse und bewegen Sie den Griff vorsichtig auf und ab, um die Flüssigkeiten zu vermischen. Gießen Sie den Cocktail in ein Glas, oder trinken Sie ihn einfach aus der Presse“, heißt es da. Wir raten natürlich zum Einsatz von Eis bzw. dem nötigen Maß an Verwässerung. Sonst könnte der Drink etwas stark ausfallen.