Da ist er, der Juli – und mit ihm eine neue Bar Show! Anfang der Woche fand in der britischen Hauptstadt der erste BCB London statt. Die früher als Imbibe! Live bekannte Fachmesse wurde vom Eigentümer RX Global neu lanciert und unter das erfolgreiche BCB-Markendach geholt. Die Eindrücke von unserem Tag auf dem BCB London werden wir hier demnächst auch schildern. Wer von Euch war auch da? Wie war Euer Eindruck? Hinterlasst gern einen Kommentar! Und nun schauen wir auf die Schlagzeilen der letzten Tage.
„Bar World 100“ von Drinks International veröffentlicht
Jedes Jahr Ende Juni rollt sie an, die jährliche „Bar World 100“-Liste des britischen Magazins Drinks International. Darin werden die aktuell wichtigsten Protagonist:innen der globalen Szene gewürdigt. So auch dieses Jahr, das 2025er Ranking ging letztes Wochenende online.
Und ganz oben an der Spitze hat diesmal ein Wechsel stattgefunden, wenn auch nur einer innerhalb Großbritanniens: Erstmals landet der Schotte Iain McPherson, u.a Betreiber des Panda & Sons, Mentor und Mitgründer der Edinburgh Bar Show, auf dem ersten Platz. Direkt dahinter folgt die in London lebende norwegische Barbetreiberin und Unternehmerin Monica Berg, die die Liste mehrere Jahre lang angeführt hatte. Wie schon fast traditionell ist der einzige Vertreter aus den deutschsprachigen Ländern Philip Bischoff. Der Berliner, der seit vielen Jahren in Asien für die Four-Seasons-Gruppe tätig ist, landet auf Rang 68. Über das gesamte Ranking könnt Ihr Euch hier einen Überblick verschaffen.
Perlentauchen: Champagner-Schätze auf dem Grund der Ostsee
Der Weg des Champagners führte insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert vielfach per Schiff über die Ostsee – war doch das russische Zarenreich lange Zeit einer der Hauptabnehmer. Doch dieser Weg ist nur vermeintlich einfach und erst recht nicht sicher, denn die Ostsee ist ein schroffes navigatorisches Terrain: Sie ist insgesamt sehr seicht und hält zahlreiche gefährliche Untiefen parat. Zehntausende kleine Inseln bildeten zusätzliche Gefahren für die damalige Schifffahrt.
Insgesamt sollen rund 100.000 Schiffswracks auf dem Grund der Ostsee liegen. Und nun wird es interessant: Viele dieser alten Wracks hatten kistenweise Champagner geladen. Und nun wird es noch interessanter: Aufgrund der sehr speziellen chemischen Zusammensetzung der Ostsee können diese Flaschen deutlich über 100 Jahre unbeschadet überdauern. Davon erzählt Olivia White diese Woche bei VinePair. Wie viel Champagner dort insgesamt lagert, weiß niemand so wirklich. Aber einmal geborgen, werden solche Flaschen für sechsstellige Beträge angeboten. Kein Scherz. Wer nun also spontan den Impuls verspürt, den nächsten Urlaub in einem Taucheranzug im Norden zu verbringen, kann sich in dem Artikel schon mal ein paar Anregungen anlesen.
Unzeitgemäße britische Gastro-Lizenzen bedrohen die Branche
An der weltberühmten britischen Reglementierungswut kommt auch das Gastgewerbe im Vereinigten Königreich nicht vorbei. So sind die Konzessionen für gastronomische Betriebe in Bezug auf das erlaubte Angebot eines Ladens extrem penibel und einschränkend formuliert. Für Wirt:innen bedeutet das, dass inhaltliche Weiterentwicklungen eines Betriebs oft schlicht aufgrund der jeweils gültigen Lizenz nicht machbar sind.
Das wird besonders in den aktuellen, wirtschaftlich sehr fordernden Zeiten zu einem massiven Problem, denn viele Bars, Restaurants oder Pubs versuchen, durch Modifikationen und Erweiterungen neue Kunden und Gäste zu erreichen, um Umsatzeinbrüche zu kompensieren. In einem Gastbeitrag für das Class Magazine beschreibt Kate Nicholls, Geschäftsführerin des britischen Gastronomie-Dachverbands, weshalb die Problematik so akut ist und welche Schritte der Verband derzeit in engem Austausch mit der britischen Spitzenpolitik umzusetzen plant. Kein hiesiges Problem, aber dennoch interessant.
Rote Schuhsolen in Cognac: Christian Louboutin investiert in Ragnaud-Sabourin
Ausnahmsweise mal nicht die Kombination aus Weltstar und Tequila: Wie The Spirits Business diese Woche berichtete, steigt der weltberühmte Schuhdesigner, dessen Markenzeichen die rote Sohle ist, mit einem Anteil beim Boutique-Cognac-Haus Ragnaud-Sabourin ein. Allein ist er dabei nicht, denn mit ihm zusammen beteiligt sich auch der Investment-Spezialist Alexis Dyèvre an Ragnaud.
Es ist nicht die erste gemeinsame Aktivität von Louboutin und Dyèvre. So folgt das Invest an der kleinen, 175 Jahre alten und bislang familiengeführten Maison einer klaren Zielsetzung, besonders traditionsreiche Orte und Unternehmen in Frankreich zu unterstützen und zu erhalten. Bereits in der Vergangenheit hatten sich der Designer und der Banker etwa an dem alten Möbelhersteller Maison Gatti und am Fonds zur Erhaltung der legendären Jardins de Kerbalo in der Bretagne beteiligt. Wir finden: Man kann sein Geld schlechter anlegen.