Pimm's Cup Cocktail aus der Curtain Call Bar in München

Pimm’s Cup: Pokalsieg für die einfachen Freuden


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er Pimm’s Cup bleibt ein unscheinbarer Klassiker, der hier nie wirklich im Mainstream angekommen ist. In Wimbledon ist das anders. Im Münchener „Curtain Call“ zelebriert man den Nachmittagsdrink derzeit ganz besonders liebevoll. Unser Autor hat nachgeschaut.

Wenn Angelique Kerber diese Tage zur zweiten Runde in Wimbledon aufschlägt, werden viele Zuschauer auf den Rängen ein bräunliches Getränk aus Plastikbechern nippen, das auf den ersten Blick aussieht wie eine Mischung aus MezzoMix und Obstsalat.

Der Pimm’s Cup, der mutmaßlich auf ein Rezept eines englischen Bauernsohns aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht, ist nicht nur das offizielle Getränk des Turniers (und wird dort leider meist gepantscht serviert). Er steht in seiner kultivierten Schlichtheit für ländliche „Britishness“ schlechthin, ist aber auch hierzulande ein idealer Einstieg in den Sommerabend. 5 cl Pimm’s No. 1 (im Prinzip schlicht ein Gewürzlikör auf Gin-Basis), 15 cl Zitronen-Limonade, ein bisschen Obst als Geschmacksgeber und Garnitur, und fertig. Fertig?

» Der Pimm’s Cup, der mutmaßlich auf ein Rezept eines englischen Bauernsohns aus dem 19. Jahrhundert  «

Pimm's Cup

Zutaten

5 cl Pimm’s No.1

15 cl säuerliche Zitronenlimonade (bestenfalls hausgemacht*)

Pimm’s Cup: Die Details machen den Unterschied

Nicht ganz. Wie andere „simple“ Drinks, z.B. der Hanky Panky oder der French 75, ist auch der Pimm’s Cup ein echtes Winkelmaß für handwerkliche Feinheiten an der Bar. Lukas Kornbrust, Chef de Bar des Curtain Call in München hat hier sein ganz eigenes Rezept entwickelt. Erstens hält er sich an das Urverständnis der Limonade, die selbst gemacht und lediglich aus frischem Zitronensaft, Zuckersirup und Soda zubereitet wird. Zweitens wird die Kohlensäure des Sodas erhöht, damit der Highball auch unter sommerlichen Temperaturen schön „crisp“ bleibt.

Die Früchte im Pimm’s Cup sind mehr als nur Beiwerk

Und drittens macht es einen gehörigen Unterschied, ob anschließend irgendein Allerweltsobst in den Drink geschnippelt wird oder ob man eben mit Bedacht auf passende, herb-säuerliche Sorten wie Zabergoi (Apfel), Quitte und rote Johannisbere zurückgreift.. Beim finalen Puderzucker kann man dann noch die Süße austarieren, und evtl. mit ein zwei Tropfen Juniper Bitters (z.B. von De Kuyper) oder einen Barlöffel Sipsmith London Cup abrunden, um das angelsächsische Momentum zu erhöhen.

Curtain Call

Pestalozzistraße 16
80469 München

Do - Sa 18-2 Uhr So - Mi Geschlossen

Kein formeller Drink, sondern zwangloser Begleiter

Wer dieses einfache, aber höchst reizvolle Ergebnis probiert hat, stellt schnell fest, dass der Pimm’s Cup keinen Aperitif im herkömmlichen Sinne darstellt. Die Zeit eines echten, gut gemachten Cups liegt demnach auch nicht vor dem Dinner, sondern über den Nachmittag. Ureigenster Zweck des Pimm’s Cup ist, ganz im Sinne Wimbledons, aus sicherer Distanz anderen Menschen bei körperlichen Anstrengungen zu zusehen. Ob das dann Angelique Kerber ist oder die eigenen Angehörigen bei der Gartenarbeit, bleibt dann, wie auch die endgültige Rezeptur, eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Rauchiger Whisky, viel Chartreuse, wenig Schnickschnack. Der Laphroaig Project trifft voll ins Schwarze. Der Cocktail von Owen Westman liest sich wie die Wunschliste eines Bartenders und schmeckt wie eine Mannschaft von Rugby-Spielern, die den Schwanensee aufführen.

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