Die klare Wacholderspirituose von Tanqueray präsentiert sich ab Anfang April auf dem deutschen Markt in einem neuen Gewand. Die englische Agentur Design Bridge ist verantwortlich für das Redesign des Marke, die zum Markenportfolio von Diageo gehört.
Vierzehn Jahre ist es her, dass Tanqueray seine No. Ten Edition auf den Markt brachte, die in Zusammenarbeit mit der englischen Agentur Smith & Co. entwickelt wurde. Im Jahr 2013 wurde die englische Agentur Design Bridge damit beauftragt, der Flasche ein neues Gesicht zu geben, das die Qualität des Gins auf die Flasche übertragen soll. Das Konzept war, eine Flasche im Art Deco Stil der 1920er Jahre zu kreieren. Vor allem durch den Fokus auf die geprägten Elemente und das Relief greift die Flasche einen Packaging-Trend auf, der sich auch bei vielen Kristallgläsern bemerkbar macht, wie z.B. der aktuellen Schumann’s Collection von Schott Zwiesel.
Starker Fokus auf Details
Die Flasche ist ein gutes Beispiel dafür, dass manchmal nicht nur in der Reduzierung, sondern auch in dem dezenten Hinzufügen von Elementen eine Verbesserung steckt. Vor allem in der Anzahl an Flächen, in die sich die äußere Form der Flasche aufteilt, ist man konsequenter auf das Produkt eingegangen. Anstatt in acht Flächen, teilt sich die Form nun in zehn auf und interpretiert somit den Flaschennamen No. Ten konsequent. Auch das Verstärken von geprägten Elementen, wie zum Beispiel beim Deckel, wirkt sich positiv auf das Flaschendesign aus.
- Frontansicht
- Fokus Flaschendeckel
- Fokus Relief
- Fokus Flaschenetikett
- Fokus Flaschenboden
Auffallend ist die breitere Flaschenform, die sich von der schlanken Form einer Vodka-Flasche distanziert, jedoch seine konische Form beibehält. Verstärkt wird das Volumen auch durch die Einbuchtung im Flaschenboden, die laut Pressemitteilung eine Zitruspresse andeuten soll, was jedoch erst ersichtlich wird, wenn man darauf hingewiesen wird. Das Aufgreifen der Zitrusfrucht soll sich auch in dem „Flaschenkopf“ bemerkbar machen, da diese ebenfalls in Flächen unterteilt ist und an Zitronenzesten erinnern soll.
Ein schönes Element ist das Flaschenetikett, das nicht vertikal sondern horizontal angeordnet ist und sich wie ein Gürtel um den Flaschenkörper windet. Auf diesem findet man den verzierten und ausgeschriebenen Markennamen mit der Produktgattung “No. Ten”.
Positives Image durch neuen Anstrich
Verglichen mit der alten, strahlt die Flasche durch ihre neue Farbe förmlich, da man sich vom bisherigen Dunkelgrün zugunsten eines Hellgrün getrennt hat. Dieses soll, laut Hersteller, den fruchtigen und milden Charakter des Gins betonen, was positiv wirkt, jedoch ähnlich schwierig nachzuvollziehen ist, wie andere Details. Das Beibehalten der Grundfarbe sowie der starke Kontrast zu dem gleich gebliebenen Tanqueray-Siegel am Flaschenbauch war trotz aller Veränderung wichtig für den Wiedererkennungswert.
Das Konzept der Zitrusfrüchte ist zwar nachvollziehbar, aber auf den ersten Blick schwierig zu greifen. Positiv ist, dass man sich auf die wesentlichen Elemente der Marke konzentriert hat und diese im neuen Design wieder aufgegriffen hat. Am deutlichsten äußert sich dies durch die reliefartigen Außenflächen und die hellgrüne Farbe. Die Marke Tanqueray, die zu Diageo gehört, setzt damit erneut auf Designinnovation, wie man sie schon im Jahre 2010 durch eine Limited Edition von Jeremy Scott andeutete. Trotz der neuen Investition ist der Preis gleich geblieben.