Brown-Formans etabliertes Education-Programm „Master of American Whiskey” hat im zweiten Corona-Frühling inspirierendes Neuland betreten. „Conference statt Competition” war dabei mehr als ein Motto, sondern die klare inhaltliche Leitlinie. Schließlich braucht die Bar-Community in Krisenzeiten keinen Wettbewerb, sondern Zusammenhalt und Freundschaft.
In den knapp fünf Jahren des Bestehens von Master of American Whiskey (#MOAW) war der Competition-Aspekt noch nie der zentrale Fokus. Zwar bot Brown-Formans großes Education-Programm in seiner klassischen Form als besondere Verlockung stets die Möglichkeit, als einer von fünf Finalisten nach Kentucky und Tennessee zu reisen – also ins Herz der US-Whiskey-Kultur. Doch im Zentrum stand stets die Idee, Bartender aus der Republik zusammen zu bringen um Bildung und gemeinsame Weiterentwicklung in den Vordergrund zu rücken.


Inspiration und Zusammenhalt für die Szene
In diesem Frühling, der schon zum zweiten Mal ganz anders ist als alle vorigen, trafen die Macher von #MOAW daher eine bewusste Entscheidung: Eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten musste her, und zwar nach dem klaren Grundsatz „Conference statt Competition“. Ein digitaler Workshop-Tag für die heimische Bar-Community sollte es sein, ein Zusammenstehen der Szene anstelle eines kompetitiven Wettbewerbs.
Brown-Forman und #MOAW bringen zahlreiche Barleute an den digitalen Tisch
Unter dieser Prämisse wurde die erste #MOAW Conference am 29. März ein voller Erfolg. Den angemeldeten Zuschauern, deren Zahl die Erwartungen übertroffen hatte, wurde ein reichhaltiges, einzigartiges Programm aus Keynotes, Gesprächsrunden und Impulsvorträgen geboten – immer mit dem klaren Blick auf Handwerk, Job und Innovation. Dass es dabei neben einer Woodford-Reserve-Masterclass mit Assistant Master Distiller Elizabeth McCall und dem Bar-Granden Jeffrey Morgenthaler sowie einer Runde aus Fords-Gin-Gründer Simon Ford und renommierten Bartendern vor allem um Themen abseits des Brown-Forman-Kosmos ging, zeigt die hochkarätige Riege an Rednern, deren Beiträge für alle Zuschauer einen dauerhaften fachlichen Mehrwert boten.


Food, Karriere, Whiskey-Stories und Krise – die großen Themen der Branche
So sprach Schumann’s-Bartender Nouri Elmoussaoui mit Dylan Watson, Mitbetreiber der experimentellen Berliner Restaurants Ernst, über die Zukunft unserer Ernährung. Bourbon-Experte Thomas Domenig gab im Gespräch mit Thomas Kunze (Brown-Forman) tiefe Einblicke in die Historie des American Whiskey, während die berühmte Londoner Barbetreiberin Monica Berg einen beeindruckenden Vortrag zu den Themen Karriere-Einstieg und berufliche Perspektiven gab. Ein großer Panel Talk am Ende rundete die sechsstündige #MOAW Conference ab. Hier begrüßte MIXOLOGY-Chefredakteur Nils Wrage die Gäste Klaus St. Rainer (Goldene Bar, München), Chloé Merz (Hamburg), Jad Ballout (Beirut) und Margot LeCarpentier (Le Combat, Paris) zum ausgiebigen Corona-Talk (die Talkrunde ist auf der Facebook-Seite von MOAW noch einsehbar).
Und für alle, die im primären Programm noch nicht genug Inspiration finden konnten, wurden parallel drei Breakout Sessions u.a. mit den Teams der preisgekrönten Bars Green Door, Velvet (beide Berlin) und One Trick Pony (Freiburg) angeboten – etwa mit einem konsequenten, detaillierten Blick auf die Themen Sensorik und deren Verarbeitung, einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit Foraging sowie einem Insight der „Pony-Boys“ in ihre ambitioniertes Programm in Sachen Bottled Cocktails.

Ein Signal voller Mut
Gesendet wurde die #MOAW Conference live und unter strengen Hygieneauflagen aus einem eigens dafür geschaffenen TV-Studio in Hamburg unter der Moderation von Brown-Forman-Markenbotschafterin Ann-Sophie Brune-Bau sowie dem langjährigen Wegbegleiter und MOAW-Schirmherr Gabriel Daun (Gekkos, Frankfurt), alle weiteren Gäste waren fast ausnahmslos digital zugeschaltet. Eine familiäre Szene, die sich derzeit kaum physisch begegnen kann, wurde somit dennoch intensiv und nah zueinander gebracht – nach dem Motto: Blicken wir gemeinsam in die Zukunft. So zeigten sich viele Zuschauer in zahlreichen Kommentaren dankbar und positiv über die gehaltvolle und vor allem ermutigende Conference, die einmal mehr demonstrierte, welche kreative Kraft in der Barszene schlummert.
Eine Kreativität und Energie, die im nächsten Jahr hoffentlich wieder in einem physischen #MOAW-Event wird strahlen können.